Ursachen und der richtige Umgang damit – was du als Lashstylistin wissen solltest

Schöne, volle Wimpern – wer liebt sie nicht? Doch so sehr wir und unsere Kundinnen Wimpernverlängerungen schätzen, so wichtig ist es, mögliche Risiken nicht zu unterschätzen. Eine Wimpernkleber Allergie kann für Kundinnen sehr unangenehm sein – und für dich als Stylistin zur echten Herausforderung werden. In diesem Blogbeitrag erfährst du, woran man eine Kleber Allergie erkennt, welche Ursachen sie haben kann und wie du professionell und einfühlsam damit umgehst.

Was ist eine Wimpernkleber Allergie?

Eine Allergie gegen Wimpernkleber ist eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Inhaltsstoffe im Kleber, meist auf Cyanoacrylat – die Basis fast aller professionellen Lash Kleber. Anders als bei einer Unverträglichkeit, bei der es oft nur zu leichten Reizungen kommt, reagiert der Körper bei einer Allergie sehr viel stärker.

Typische Symptome sind:

• Rötungen und Schwellungen am Lidrand
• Juckreiz oder Brennen
• Tränende Augen
• In seltenen Fällen sogar kleine Bläschen oder Ausschläge

Wichtig: Diese Symptome treten meist nicht sofort, sondern erst einige Stunden nach der Behandlung auf – oft sogar erst am nächsten Tag.Was sind die Ursachen?

Die Hauptursache ist fast immer eine Reaktion auf das in fast jedem Wimpernkleber enthaltene Cyanoacrylat. Es sorgt dafür, dass der Kleber schnell aushärtet, kann aber bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen.

Weitere mögliche Auslöser oder Verstärker:

• Dämpfe durch schlechte Belüftung im Studio
• Ein zu hoher Kleberverbrauch bei der Applikation
• Sensibilisierung durch wiederholte Behandlungen
• Vorbelastung durch Allergien (z. B. Heuschnupfen, Tierhaarallergie)
• Allergie gegen Gelpads oder Pflaster. Zum Beispiel haben circa 15% der Bevölkerung eine Allergie gegen Pflaster oder medizinische Tapes.
  

Wie kannst du als Lashstylistin richtig reagieren?

Ruhe bewahren und empathisch bleiben
Wenn eine Kundin nach der Behandlung Symptome zeigt, ist das für sie erst mal beunruhigend. Jetzt ist es wichtig, ruhig und verständnisvoll zu reagieren. Höre ihr zu, nimm ihre Sorgen ernst und signalisiere, dass du ihr helfen willst.

Klare Kommunikation – aber keine Ferndiagnose
Mach keine medizinischen Aussagen. Du bist Lashstylistin, keine Ärztin. Sag offen, dass die Symptome auf eine allergische Reaktion hindeuten könnten, aber dass die Kundin zur Abklärung unbedingt einen Arzt oder eine Hautärztin aufsuchen sollte.

Behandlung abbrechen (bei wiederholter Reaktion)
Falls die Kundin schon einmal ähnliche Symptome hatte, solltest du keine erneute Wimpernverlängerung durchführen. Auch sogenannte „sensitiv“-Kleber sind oft keine Lösung, da sie ebenfalls Cyanoacrylate enthalten – nur in abgeschwächter Form.

Entfernen der Wimpern (bei Bedarf)
Wenn die Reaktion stärker ausfällt, solltest du – natürlich nach Absprache mit der Kundin – die Wimpern fachgerecht entfernen. Dabei ebenfalls auf Reizstoffe achten und möglichst reizarm arbeiten.

Dokumentation
Halte solche Vorfälle gut dokumentiert fest, am besten inklusive Fotos, falls die Kundin zustimmt. So hast du eine professionelle Grundlage, falls es zu Rückfragen kommt.

Was du vorbeugend tun kannst

Beratung vor der ersten Anwendung
Frage aktiv nach Allergien und vorherigen Erfahrungen mit Lash-Extensions.

Patch-Test anbieten
Ein Allergietest 24–48 Stunden vor der ersten Behandlung kann Hinweise geben, ist aber nicht 100% zuverlässig.

Studio gut lüften
So reduzierst du die Dämpfe in der Luft.

Mit hochwertigen Produkten arbeiten
Verwende geprüfte Kleber mit klarer Deklaration der Inhaltsstoffe.

Wir meinen

Eine Wimpernkleber Allergie ist selten, aber nicht zu unterschätzen. Als professionelle Lashstylistin solltest du dich gut auskennen, um im Fall der Fälle richtig und verantwortungsvoll zu handeln. Mit Empathie, Transparenz und Fachwissen stärkst du nicht nur das Vertrauen deiner Kundinnen, sondern auch deinen eigenen Ruf.

Denn am Ende geht’s nicht nur um schöne Wimpern – sondern vor allem um das sichere, gute Gefühl deiner Kundin.